Positionspapier zum „Rathausneubau“ der Fraktionen SPD und Bündnis90/Die Grünen

Rathaus der Stadt Venlo
Foto: Stadt Venlo

Das Projekt Rathausneubau ist ein Zukunftsprojekt, an das besondere Anforderungen gestellt werden müssen. Hierbei müssen neben den ökologischen und technischen Rahmenbedingungen insbesondere auch die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer*innengruppen berücksichtigt werden:

  • Verwaltung
  • Stadtgesellschaft
  • Politik

Alle Entscheidungen sollen dem Bauhaus-Credo „Form folgt Funktion“ unterstellt werden. Dabei steht der Mensch im Vordergrund.

Funktionalität …für Mitarbeitende

Das neue Rathaus soll zeitgemäße Arbeitsplatzangebote bereithalten, die sich an den Menschen ausrichten. Alle Mitarbeitenden werden an der Bedarfserhebung und Entwicklung von Lösungs-ideen beteiligt. Neueste Erkenntnisse zur Flächen- und Arbeitsplatzgestaltung für ein beziehungsförderndes, konzentriertes und produktives Arbeiten sowie aktuelle Techniken bzgl. digitalen Unterstützungen, Akustik, Licht, Luft, Ergonomie, Bewegung und Design werden berücksichtigt. 

Die Stadtverwaltung Venlo arbeitet mit einem erprobten Konzept der offenen und geschützten Räume. Die Abkehr von fest abgeschlossenen Büros hin zu offenen Arbeitsplätzen und einem Home-Office Angebot trägt dort zu einer hohen Zufriedenheit und niedrigen Krankenquote bei. 

Zur Erhöhung der Attraktivität des Arbeitsplatzes „Stadt Greven“ soll auch eine Kindertages-betreuung eingeplant werden.

…für die Politik

Wir fordern ein „demokratisches“ Rathaus: Der Ratssaal soll transparent und multifunktional sein.

Um die Bürgernähe auch im Rathaus zu präsentieren, sollen Büros für die Politik eingeplant werden, in den Bürger*innensprechstunden abgehalten werden können. Für die Fraktions-sitzungen sind ausreichend Besprechungsräume einzuplanen.

…für die Stadtgesellschaft

Das neue Rathaus soll ein interessanter, kommunikativer Ort für die Bürger*innen werden, der von frühmorgens bis spätabends für alle nutzbar ist. Das Haus für die Bürger*innen soll zur Erledigung von behördlichen Angelegenheiten in einer einladenden Atmosphäre gestaltet sein. Beispielsweise sollen Stadtbücherei und ein Bistro unter dem Dach des Rathauses das Angebot erweitern. Hierbei ist auf eine kinderfreundliche Umgebung zu achten. Bei der Planung von öffentlichen Bereichen soll das Sicherheitsbedürfnis der Mitarbeitenden mitgedacht werden. Eine Verbindung von Kunst und Kultur durch eine Galerie soll erfolgen. 

Flexibilität

Wir planen das neue Rathaus für mindestens 50 Jahre. Daher ist es wichtig, dass wir eine hohe Flexibilität bei der (Innen-)gestaltung mitplanen. Bei einem geänderten Raumbedarf muss eine Umnutzung oder Erweiterung ohne Probleme möglich sein. 

Modernität

Alle Aspekte des neuen Rathauses müssen auf dem neuesten Stand sein: Technik, Bauwesen, Arbeitsstrukturen, usw. Wir wollen ein zukunftsgerichtetes und nachhaltig gebautes Rathaus.

Ästhetik 

Wir fordern ein Rathaus mit Alleinstellungsmerkmal, das ein Spiegel demokratischer Prinzipien in der Architektur und der Transparenz ist. Es soll als Leuchtturm und ökologisches Vorbild sichtbar, offen und freundlich sein. 

Eine „instagramibility“ animiert Bürger*innen sich gerne vor oder im Rathaus zu fotografieren und damit die Marke „Stadt Greven“ zu stärken.

Ökologie und Nachhaltigkeit

Das neue Rathaus soll im craddle-to-craddle-Prinzip gebaut werden und energieautark (plus) betrieben werden. Diese Punkte sind zwingend in eine Ausschreibung mit aufzunehmen. Das neue Rathaus Venlo kann dazu als Vorbild dienen https://c2cvenlo.nl/de/stadtverwaltung-venlo/

Das Rathaus soll als nachhaltiges Vorbild dienen und neue Impulse für die Stadt setzen. Dies beinhaltet neben dem ressourcenschonenden Neubau auch die Nutzung von grauer Energie und die Erarbeitung eines ökologischen Abrisskonzeptes. 

Hinsichtlich der Erreichbarkeit ist folgende Priorisierung vorzunehmen: Fußgänger*innen und Menschen mit Behinderungen vor Radfahrer*innen vor Autofahrer*innen. 

Die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Radfahrer*innen durch eine Tiefgaragenregelung mit Fahrraddeck, Ladestationen für E-Bikes, Duschkabinen und Spinde zum Aufhängen nasser Regenkleidung ist ein wichtiger Punkt. 

Beteiligung der Bürger*innen

Aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Beteiligungsformaten fordern wir eine umfangreiche Beteiligung der Bürger*innen sowie die Einrichtung eines Bürger*innenrates etc. (beispielsweise mit Unterstützung durch das Nexus Institut) für die Begleitung des Prozesses zum Rathausneubau. 

Wettbewerb, Planung, Vergabe, Bau

Wir fordern eine EU-weite Ausschreibung nach sorgfältiger Formulierung der Wettbewerbs-bedingungen. Hier muss die Verwaltung die Politik sorgfältig über die jeweiligen Konsequenzen informieren. Die Planungsbüros müssen über Erfahrungen und Referenzen in der Planung und Errichtung von cradle-to-cradle Bürogebäuden im besten Fall Rathäusern verfügen.

Die Planung soll mit dem Ziel der schnellen Umsetzbarkeit erfolgen. 

Fazit

Wir nehmen unsere Verantwortung, die wir mit der Entscheidung für ein zukunftsfähiges Rathaus treffen, sehr ernst. Mit der Berücksichtigung der genannten Aspekte beim Neubau des Rathauses werden wir ein einmaliges Projekt, das Strahlkraft über Greven hinaus entfalten wird, umsetzen.

Die SPD-Fraktion und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen schlagen eine gemeinsame Exkursion der Verwaltung und der Ratsmitglieder zum Rathaus nach Venlo vor, um sich dort vor Ort weiter beraten zu lassen. 

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