Wahlprogramm 2025 von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Greven
Greven steht vor wichtigen Entscheidungen. Wir GRÜNE wollen unsere Stadt fit für die Zukunft machen – sozial gerecht, ökologisch verantwortlich und lebenswert für alle.
Unser Programm setzt klare Schwerpunkte:
1. Wohnen für alle: Wir machen Platz für bezahlbares Wohnen
Wohnen ist ein Grundrecht. Doch in Greven wird es für immer mehr Menschen zur finanziellen Herausforderung. Besonders Familien mit Kindern, Alleinerziehende, ältere Menschen und Menschen mit geringem Einkommen stehen vor der Frage, ob sie sich ein Leben in ihrer Heimatstadt überhaupt noch leisten können. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum wird für viele zur Dauerbelastung oder endet in prekären Verhältnissen. Diese Entwicklung gefährdet den sozialen Zusammenhalt – dem wollen wir als GRÜNE entschieden entgegenwirken.
Wir setzen uns für eine konsequente und sozial gerechte Wohnungspolitik ein. Unser Ziel ist: Jede*r soll in Greven gut und bezahlbar wohnen können, unabhängig vom Einkommen, vom Familienmodell oder vom Alter.
Konkret heißt das:
- Eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft aufbauen
- Wir fordern einen zukunftsfähigen Ausbau einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, die selbst bezahlbare und klimagerechte Wohnungen baut und verwaltet. Nur so kann die Stadt dauerhaft Einfluss auf Mietpreise und Wohnraumangebote nehmen.
- Vorkaufsrechte konsequent nutzen
- Wenn Grundstücke oder Immobilien in Greven den Eigentümer wechseln, muss die Stadt ihr gesetzliches Vorkaufsrecht aktiv wahrnehmen, um spekulativen Leerstand oder Luxussanierungen entgegenzuwirken und Flächen für den sozialen Wohnungsbau zu sichern.
- TBG-Gelände sozial und ökologisch entwickeln
- Die Entwicklung des TBG-Geländes bietet die Chance, neue Maßstäbe für nachhaltiges, durchmischtes Wohnen in Greven zu setzen. Wir wollen hier eine klimagerechte Quartiersentwicklung mit bezahlbaren Wohnungen, viel Grün und Raum für gemeinschaftliches Leben.
- Leerstand konsequent erfassen und aktivieren
- Wir fordern eine systematische Leerstandserhebung für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Eigentümer*innen sollen unterstützt, aber auch in die Verantwortung genommen werden, leerstehenden Wohnraum wieder nutzbar zu machen.
- Wohnraum für vielfältige Lebensrealitäten schaffen
- Neben klassischen Mietwohnungen braucht Greven mehr große Wohnungen für Familien, insbesondere auch für Großfamilien mit mehr als drei Kindern. Ebenso setzen wir uns für den Ausbau von alternativen, generationsübergreifenden Wohnkonzepten ein – etwa Wohnprojekte, in denen Alt und Jung gemeinsam leben und voneinander profitieren.
- Klimafreundlich bauen statt Flächen versiegeln
- Neue Wohnungen müssen ökologisch und energieeffizient gebaut werden. Wir wollen klimaneutrale Baustandards fördern und dabei bevorzugt innerstädtisch nachverdichten, statt neue Flächen am Stadtrand zu versiegeln.
- Wohnen mit Gewerbe kombinieren
- Bei innerstädtischen Neubauten, etwa bei der Entwicklung neuer Gewerbeimmobilien, sollen auch immer Wohnungen mitgedacht und eingeplant werden. So entstehen lebendige Quartiere statt isolierter Funktionsräume.
2. Junge Menschen stärken – von der Kita bis zum Jugendtreff: Wir machen Kitas zuverlässig, Schulen ohne Armutszeugnis und Platz für die Jugend
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Deshalb wollen wir GRÜNE, dass sie in Greven gut aufwachsen, lernen und sich wohlfühlen. Dafür brauchen sie sichere Orte zum Leben, Spielen, Lernen und Mitbestimmen – von der Kita bis zum Jugendzentrum. Schule ist mehr als Unterricht: Sie ist auch ein Ort, an dem Kinder Freundschaften schließen, sich ausprobieren und wachsen. Doch Jugendliche brauchen eigene Räume – nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Chillen, Reden und Zusammenkommen. Wir setzen uns für alle jungen Menschen ein.
Konkret heißt das:
- Kitas zuverlässig machen
- Mehr wohnortnahe Betreuungsplätze, damit Kinder nicht durch die halbe Stadt fahren müssen.
- Verlässliche Betreuung in den Kitas mit gut ausgebildetem Personal.
- Flexible Öffnungszeiten, auch am frühen Morgen oder späten Nachmittag, sind besonders wichtig für berufstätige Eltern.
- Bildung muss für alle kostenlos werden, daher sind wir für die Abschaffung der Elternbeiträge und setzen uns für dafür in der Landespolitik ein
- Orte und Mitbestimmung für Jugendliche
- Einen Jugendbeirat einrichten: Jugendliche sollen mitreden können, wenn es um ihre Interessen geht. Ihre Stimme zählt.
- Gute Treffpunkte mit WLAN in der Innenstadt: Jugendliche sollen Orte haben, an denen sie sein können, ohne Konsumzwang, aber mit Sichtbarkeit.
- Mehr Jugendtreffs in allen Stadtteilen: Der Reckenfelder Jugendtreff ist ein gutes Beispiel. Wir wollen ähnliche Angebote auch in der Wöste und links der Ems.
3. Klimaschutz in Greven – lokal handeln, global wirken: Wir machen Wohlstand durch Windkraft
Die Klimakrise und der Rückgang der Artenvielfalt sind die größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch Greven ist davon betroffen durch Hitzewellen, Starkregen oder das Austrocknen von Böden. Die Klimakrise gefährdet unsere Lebensgrundlagen und unseren Wohlstand. Wir GRÜNE wollen, dass unsere Stadt widerstandsfähiger wird für die Menschen, die hier leben, und für kommende Generationen. Klimaschutz beginnt direkt vor der Haustür und jede Maßnahme zählt. Wir setzen auf eine grüne Stadtentwicklung, die die Natur schützt und sich an das veränderte Klima anpasst. Und wir setzen auch auf Windkraft für die Sicherung unseres Wohlstands!
Konkret heißt das:
- Mehr Grün statt Grau für frische Luft und Artenvielfalt
- Grüne Dächer, Fassaden, Bäume und Windschneisen helfen, Städte im Sommer abzukühlen. Sie senken die Temperaturen, reinigen die Luft und machen Greven lebenswerter.
- Straßenränder begrünen: Die TBG soll bei jeder Planung die Straßenränder aktiv mitdenken, mit Bäumen, Stauden und Blühstreifen.
- Entsiegelung fördern: Wir wollen weg von Asphaltwüsten und hin zu entsiegelten Flächen, wo Regen versickern kann und Pflanzen wachsen.
- Blühflächen, Wildhecken und insektenfreundliche Pflanzen bringen Leben zurück in die Stadt. Damit stärken wir die Biodiversität, also die Vielfalt an Pflanzen, Insekten und Tieren.
- Ein kommunales Förderprogramm zum Rückbau von Schottergärten soll Hauseigentümer*innen motivieren, Gärten wieder lebendig zu gestalten.
- Wasser bewahren und Regen sinnvoll nutzen
- Regenwassermanagement: Mit Zisternen und Versickerungssystemen soll Regenwasser gespeichert statt in den Kanal geleitet werden. Das hilft gegen Überschwemmungen und versorgt Pflanzen in Trockenzeiten.
- Mehr Wasserflächen und natürliche Versickerung in der Stadt: Das verbessert das Mikroklima, fördert das Grundwasser und bietet Lebensraum für Tiere.
- Landwirtschaft – ökologisch und klimagerecht
- Landwirt*innen motivieren, einige Flächen auf Ökolandbau umzustellen durch städtische Beratung und gezielte Unterstützung.
- Städtische Flächen nur noch ökologisch bewirtschaften, denn die Stadt muss hier mit gutem Beispiel vorangehen.
- Den Gülleauftrag besser kontrollieren, um Böden, Grundwasser und Klima zu schützen.
4. Mobilität für morgen: Wir machen Strecke für Rad, Bus und Bahn
In Greven brauchen wir eine echte Verkehrswende. Zu viele Straßen und Plätze gehören heute noch den Autos, fahrend wie stehend. Wir GRÜNE wollen das ändern. Menschen, die zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder den Bus nutzen, sollen sich sicher, bequem und schnell in der Stadt bewegen können. Mobilität muss klimafreundlich, bezahlbar und für alle zugänglich sein, auch außerhalb der Innenstadt und unabhängig vom Einkommen. Wir machen Mobilität in Greven klimafreundlich, sicher und für alle erreichbar. Mit mehr Platz für Menschen statt für Blech.
Konkret heißt das:
- Fahrradstadt Greven: sicher und bequem mit dem Rad
- Fuß- und Radwege entlang der Hauptstraßen sollen sicher, breit, durchgängig und gut gepflegt sein. Schlaglöcher, Engstellen oder unübersichtliche Stellen müssen beseitigt werden.
- Sperren und Einzelpoller auf Radwegen behindern den Verkehr und gefährden Radfahrende. Wir fordern ihren Rückbau, wo sie nicht absolut nötig sind.
- Rad- und fußgängerfreundliche Ampelschaltungen sorgen dafür, dass nicht nur der Autoverkehr fließt.
- Das bestehende Radverkehrskonzept muss zügig und vollständig umgesetzt werden für ein lückenloses und sicheres Radwegenetz.
- Wir setzen uns für ein Lastenrad-Sharing in den Quartieren ein, damit mehr Wege auch ohne Auto erledigt werden können.
- Auch die Stadtverwaltung soll vorangehen mit Dienstfahrrädern und E-Bikes für ihre Beschäftigten.
- Öffentlicher Nahverkehr für alle, nicht nur für einige
- Alle Wohn- und Gewerbegebiete sollen an den Bus- und Bahnverkehr angeschlossen werden – auch zu Randzeiten und für Schichtarbeitende.
- Bushaltestellen müssen barrierearm ausgebaut werden – mit Überdachung, Sitzgelegenheiten, sicheren Fahrradabstellplätzen, Fahrplanaushängen, erhöhten Bordsteinen und, wo nötig, Echtzeit-Abfahrtsanzeigen.
- Wir wollen die Anbindung an die Nachbarkommunen, besonders Steinfurt-Borghorst, verbessern.
- Die Münsterland S-Bahn ist ein wichtiger Baustein für klimafreundliche Mobilität in der Region. Wir unterstützen das Projekt und wollen es aktiv begleiten.
- Clever kombinieren: Fahrrad, Bus, Bahn und Auto
- Wir wollen bessere Anschlüsse zwischen Fahrrad, Bus und Bahn. Wer umsteigt, soll das schnell, sicher und komfortabel tun können.
- Mehr Car-Sharing-Angebote: Die Stadtwerke sollen das bestehende Angebot auf weitere Stadtteile ausweiten.
- Der Ausbau von Ladestationen für Elektroautos soll vor allem in Wohnquartieren vorangetrieben werden – auch für Mieter*innen, die keine eigene Garage haben.
5. Gute Arbeit und grüne Wirtschaft machen ein nachhaltiges Greven
Arbeit soll sinnvoll, zukunftssicher und fair sein. Und sie soll auch im Einklang mit Umwelt und Klima stehen. Wir GRÜNE wollen eine Wirtschaft in Greven, die regionale Kreisläufe stärkt, auf Nachhaltigkeit setzt und Menschen gute Perspektiven bietet. Denn Wirtschaft und Klimaschutz gehören für uns zusammen. Gute Arbeit bedeutet für uns: sozial gerecht, ökologisch verantwortungsvoll und regional verankert. So wird Grevens Wirtschaft fit für die Zukunft.
Konkret heißt das:
- Regionale Kreisläufe stärken für gutes Essen, kurze Wege und faire Preise
- Wir unterstützen Direktvermarktung, also Höfe, Betriebe und Initiativen, die regionale Produkte direkt an Verbraucher*innen bringen.
- Besonders ökologische Landwirtschaft und regionale Wertschöpfungsketten wollen wir fördern, vom Acker bis zum Teller. Das schafft Arbeitsplätze, schützt das Klima und erhält unsere Kulturlandschaft.
- Wir setzen uns für regionale Energie-Erzeugung ein. Wind und Sonne sind unser Weg zur wirtschaftlichen Stärke und Sicherheit.
- Neue Räume für neue Arbeit
- Wir wollen in Greven einen Gewerbehof schaffen, einen gemeinsamen Ort für kleine Betriebe, Start-ups, Handwerker*innen und Selbstständige. Ein solcher Co-Working-Space für das Handwerk fördert den Austausch, senkt Kosten und stärkt die lokale Wirtschaft.
- Flächensparendes Bauen in Gewerbegebieten ist uns wichtig. Wir wollen kein Wachstum auf Kosten der Natur, sondern durch kreative, nachhaltige Nutzung bestehender Flächen.
- Innenstadt beleben und Einzelhandel stärken
- Ein lebendiger Einzelhandel braucht eine attraktive Innenstadt: mit mehr Grün, guten Aufenthaltsmöglichkeiten, weniger Autoverkehr und Orten zum Verweilen.
- Wir wollen Stadtgestaltung so denken, dass sich Menschen gerne in der Innenstadt aufhalten und dort auch einkaufen.
- Klimaschutz ist Teil moderner Wirtschaftsförderung
- Unternehmen sollten bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktion und Arbeitsprozesse nicht allein gelassen werden.
- Deshalb ist eine verbindliche Zusammenarbeit mit dem Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt nötig. Dieses bietet Beratung und Unterstützung bei allen Maßnahmen rund um Klima- und Naturschutz: vom Energiesparen bis zur Dachbegrünung.
6. Kultur und Freizeitangebote machen Greven lebendig, vielfältig und für alle erlebbar
Kultur ist für uns GRÜNE kein Luxus, sondern ein Grundpfeiler einer lebendigen, offenen und lebenswerten Stadt. Sie bringt Menschen zusammen, fördert Vielfalt und macht unsere Stadt unverwechselbar. In Greven gibt es eine aktive Kulturszene mit vielen Veranstaltungen vom Konzert bis zum Straßentheater, vom Heimatverein bis zur Stadtbibliothek. Dieses Angebot lebt fast ausschließlich vom ehrenamtlichen Engagement vieler Bürger*innen.
Lesen, Lernen, Teilhabe – die Stadtbibliothek ist in Greven für viele Menschen ein wichtiger Ort. Sie soll in Zukunft noch mehr sein: ein kulturelles Zentrum für alle Generationen. Wir finden: Kultur braucht mehr Unterstützung durch die Stadt.
Sport verbindet und hält fit, egal ob im Verein, im Park oder im Freibad. In Greven leisten die Sportvereine mit vielen Ehrenamtlichen eine enorme Arbeit. Das verdient Anerkennung und bessere Unterstützung.
Konkret heißt das:
- Kultur braucht Raum, Anerkennung und Unterstützung
- Wir fordern einen auskömmlichen städtischen Etat für Kulturarbeit, damit Veranstaltungen und Initiativen dauerhaft geplant und umgesetzt werden können.
- Der Runde Tisch Kultur soll interkulturell bleiben und weiterentwickelt werden zu einem Ort, an dem kulturelle Vielfalt aktiv gestaltet und sichtbar wird.
- Wir wollen die Städtepartnerschaften ausbauen und pflegen, um den internationalen Austausch zu fördern, auch über kulturelle Projekte.
- Die Stadt soll Kulturarbeit nicht nur ermöglichen, sondern aktiv mitgestalten durch Netzwerke, Koordination und klare Ansprechpersonen.
- Die Stadtbibliothek unterstützen und zum offenen Lern- und Begegnungsraum entwickeln
- Option einer „Open Library“, also einen Zugang zur Bibliothek rund um die Uhr (24/7) ermöglichen
- Ausbau der „Bibliothek der Dinge“, in der man nicht nur Bücher, sondern auch Werkzeuge, Spiele oder Alltagsgeräte leihen kann.
- Weiterentwicklung der Bibliothek zum „Wohnzimmer der Stadt“, zu einem Ort, an dem man sich trifft, arbeitet, entspannt mit Café, WLAN, Veranstaltungen und Ruheinseln
- Sport für alle: offen, gesund, gemeinschaftlich
- Wir fordern den Abbau bürokratischer Hürden bei der Sportförderung, damit Vereine mehr Zeit für den Sport und weniger für Papierkram haben.
- Der Ausbau frei zugänglicher Sportanlagen ist uns ein wichtiges Anliegen.
- Das Hallen- und Freibad müssen erhalten bleiben – als Orte für Schwimmkurse, Sport und Freizeit.
- Schwimmen ist lebenswichtig, deshalb fordern wir weiterhin freien Eintritt für Kinder und Jugendliche ins Freibad in den Sommerferien und Mehrfachkarten und Kurzzeittarife, um den Zugang auch für Familien bezahlbar zu machen.
Mit grüner Politik machen wir Greven enkelfähig.
Wir machen Greven STARK und BUNT